Bunter Abend 2018

 

Rock'n'Roll mit dem Rollator: Selbst wenn die Sorgen, Davensberg werde ohne Neubaugebiet zum Ascheberger Altenheim verkommen, durch den Hemmen verstummt sind, wird im Davertdorf seit dem Wochenende niemand mehr Angst vor dem Altern haben. Denn die Frauengemeinschaft St. Anna präsentierte beim Bunten Abend einen Vorgriff darauf, wie die Post bei den Dorf-Senioren abgehen wird. Von wegen Trübsal blasen und Dauer-Jammern, der Rollator wird zum Highspeed-Tanzpartner bis das Gummi an den Rädchen glüht. Der schwungvolle Schlusspunkt unter eine dreistündige Sketchparade riss das Publikum im voll besetzten Münsterland-Saal des Hotels Clemens-August von den Sitzen.

Mit Herz hatte das Team den Bunten Abend vorbereitet. Mit Herz kamen die Akteurinnen auch in den Saal, um es zuerst als Luftballon zu verschenken und dann mit viel Herz die zehnteiligen Spaßgala zum Besten zu geben. So wird längst nicht jedem Davensberger das Vergnügen des Rollator-Rocks zuteil. Schwarze Witwen erzählten, wie ihre Ehemänner als Wildsau vor die Flinte oder ins Küchenmesser gelaufen waren. Frau kann es auch ganz klassisch mit Zyankali. Deshalb wird es mit der inbrünstig besungenen Freiheit vorerst nichts werden, weil schwedische Gardinen warten. Das Publikum im Saal ließ das mordenden Quintett erst nach einer Zugabe von der Bühne.

Ein Keuchhusten-Schabernack des kleinen Nils wurde aus dem Radio in den Saal gezaubert. Richtig fasziniert war das Publikum von einem Schwarz-Weiß-Tanz. Wer alles immer nur in diesen beiden Farben sieht, verliert die Menschen aus dem Blick. Das wurde schnell sichtbar und verlangte ebenfalls nach einer Zugabe. Eine Hebamme aus Sibirien brachte einen osteuropäischen Akzent ein. Rita Bolle, die den Abend moderierte, setzte beim Wiedersehen der Emanzen aus der Schulzeit einen ersten plattdeutschen Akzent. Wenn Pfarrer Stefan Schürmeyer, der zusammen mit Sarah Ostermann Gast des Abends war, je daran gedacht hat, der Küsterin das Publikandum zu überlassen, dann wird er – nach dem in Davensberg gehörten – die Finger davon lassen. Sonst werden Silberhochzeiter beerdigt und gerät auch das andere Gemeindeleben aus den Fugen. Esoterisch sinniert wurde übers Sitzen. Die Hoteliersfamilie Stattmann erhielt noch eine Lektion im geschickten Ausnutzen der Bettenkapazität. Und schließlich ging es darum, was ein Glas Milch aus einem Mann machen kann. Ihm ist speiübel, obwohl die Milch nicht mal ranzig war. Ein Schuh wird erst daraus, als die Frau von Eisbein, Schnitzel, Braten und Speck erzählt, die vor der Milch den Weg in Richtung Magen genommen haben.

Unterstützt wurden Annette Aschwer, Martina König, Rita Bolle, Martina Bouma, Angela Patzelt, Lissy Taubitz, Brigitte Klemann, Claudia Schäckermann, Susanne Roberg, Petra Altensell, Nora Naber, Bianca Kannenberg, Carina Butnick, Petra Ahmann, Lydia Eickholt und Manuela Friese von Michael Stattmann, der in den Pausen passende Schunkelmusik auflegte. Dazu sang das Publikum im Saal eine Partyhits mit oder tauschte sich in den Pausen ausgiebig über Neues aus dem Dorf aus.

Theo Heitbaum

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